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Netuș / Neithausen / Netus

Geschichtliches:
Erste urkundliche Erwähnung in 1309 (Pfarrer Jacobus de Nithus), wobei Ortsamen mit der Endung Hausen in Siebenbürgen kaum verbreitet sind. Um 1500 ist Neithausen eine freie Gemeinde des Schäßburger Stuhles in der 30 Wirte und 2 Hirten wohnen. Zum gleichen Zeitpunkt befinden sich im Dorf eine Schule und eine Mühle. 1523 erlässt König Ludwig II. wegen Brandschadens die Steuer auf drei Jahre.

Besichtigungen:
Kirchenburg: die Kirche wird 1448 erstmals erwähnt, damals gotische Saalkirche. Von dieser Bauphase sind zahlreiche gotische Details im Chor erhalten: Fenster mit Maßwerk, Konsolen, Gewölberippen und eine Sakramentsnische. Um 1500 wird die Kirche wehrhaft umgebaut, es entsteht auch eine polygonale Ringmauer von der Teile im Südosten erhalten sind. Bemerkenswert ist der imposante Wehrturm mit hölzernem Wehrgang.
Sehenswert sind vor allem:
- eigenartiger Altar mit integrierter Kanzel – die praktisch auf dem Altar steht: es ist eine Arbeit des Meisters Johann Flobarth aus Schäßburg. Im Zentrum ist ein Kanzelkorb, hinter dem ein Kruzifix steht.
- steinerne Taufbecken mit hölzernem Deckel
- die Orgel wurde in 1863 gebaut und ist das Werk des Emanuel Hradeck aus Hermannstadt: Manual, 10 Register und drei turmartige Pfeifenkästen
- die Glocken wurden in 1860 in Hermannstadt gegossen und haben die Inschrift „O Rex Glorie Veni Nobis Cum Pace“

Für eine Besichtigung der Kirchenburg fragen Sie bitte nach Herrn Walter (zweites Haus links von der kleinen Brücke im Ortszentrum)

Wanderungen:
a.) Zum Fischteich im Nordosten des Dorfes (rechts von der Hauptstrasse Richtung Agnita)
b.) Nach Noiștat / Neustadt (ca. 2 km südlich) – Landstrasse und weiter nach Movile / Hundertbücheln (ca. 4 km weiter) - typisch für Hundertbücheln sind die vielen Hügel (Bücheln), von denen das Dorf einer Legende nach seinen Namen erhalten hat. Diese Rutschungshügel (Erdhebungen) sind typische Naturerscheinungen in der gesamten Siebenbürgischen Berg- und Hügellandschaft. Die Entstehung der Rutschungshügel reicht in die sehr regenreiche Zeit am Ende der letzten Eiszeit vor 8000 bis 9000 Jahren zurück. Das Büchelfeld deckt ca. 11 Quadratkilometer.

Übernachtung & Essen:
Nur im Nachbardorf Iacobeni/ Jakosdorf (ca. 7 km südwestlich) möglich: Gästehaus „Haus der Stille“ im früheren Pfarrhaus, links von der Kirchenburg. Infos unter Telefon: 0268- 244.250 oder 0269 -510.566 / Pater Don Demidoff.