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Chirpăr / Kirchberg / Kürpöd

Geschichtliches
In einen Talkessel eingebettet, schart sich die 1337 erstmalig urkundlich erwähnte Gemeinde („Kyrchperch“ in päpstlichen Steuerlisten) um den Kirchenhügel, dem sie ihren Namen verdankt. Um 1500 war Kirchberg eine freie Gemeinde des Leschkircher Stuhles, in der 44 Wirte wohnten. Auf dem Plateau des Hügels ragte später, vom Beginn des 16. bis zum Ende des 19. Jh., eine so feste Burg auf, wie im Harbachtal nur in Agnetheln eine ähnlich starke stand. Trotzdem wurde die Ortschaft mehrmals eingenommen und geplündert: so zum Beispiel 1665 durch die Türken und 1707 durch die Kurutzen.
Um 1815 fertigt Pfarrer Daniel Josef Gottschling eine aquarellierte Tuschzeichnung der Gemeinde an. Es ist zu erkennen, daß die Mehrzahl der Häuser mit Stroh gedeckt waren und daß die Ortschaft von einem geflochtenen Zaun umgeben ist.

Besichtigungen:
a.) Die Kirchenburg: die dreischiffige romanische Basilika von Kirchberg entstammt noch dem Anfang des 13. Jh., und gliedert sich der Gruppe der kurzen, stark in die Breite entwickelten Basiliken von Michelsberg, Burgberg und Rothberg ein. Sämtliche romanischen Rundbogenfenster der Basilika sind leider vergrößert und flachbogig geschlossen worden. Um 1500 erfolgte ein spätgotischer Umbau: als die Türkeneinfälle in Siebenbürgen zur periodisch wiederkehrenden Gefahr wurden, erfuhr auch der Kirchberger Glockenturm seine Umgestaltung zum Bergfried, als letzter Zufluchtsort der bedrängten Bauernschaft. Die Lage der Gemeinde in einem tiefen Talkessel bedingte die außergewöhnliche Höhe des Turmes, der dem Wächter als Wachposten diente, um über die bewaldeten Kuppen der Hügel hinweg das Herannahen des Feindes rechtzeitig erspähen zu können, so daß beim Läuten der Sturmglocke die Bauern noch genügend Zeit hatten, mit Hab und Gut in die Burg zu flüchten. Um 1523 endete auch der Bau der beiden Ecktürme sowie des Torturms mit Fallgitter. Später wird das als Rathaus im Vorhof abgetragen und an dessen Stelle das heutige Schulgebäude errichtet. 

Erwähnenswert sind:
- Der siebengeschossige Glockenturm (Bergfried) – der höchste Turm im Harbachgebiet
- Der barocke Altar (1795) – das Werk des Johann Flobarth aus Schäßburg
- Die Orgel, 1778 von Johannes Hahn aus Hermannstadt gebaut
- Die Glocken (1922 bzw. 1925 in Hermannstadt gegossen)

b.) Denkmal der rumänischen Helden im ersten Weltkrieg im Hof der Schule - errichtet 1936

Wanderungen:
a.) Nach Eulenbach / Ilimbav – über die Landstrasse (frühere Kreisstrasse) / ca. 5 km – 1 Std. und weiter nach Marpod
b.) Nach Sachsenhausen / Săsăuși – über die Kreisstrasse / ca. 6 km – 1,5 Std.

Übernachtung & Essen:
a.) 8 km weiter in Agnetheln: Hotel Dacia **, Str. Horea Nr.1 - Tel: 0269-51.09.00
Mehrere Restaurants auch in Agnetheln
b.) ca. 14 km weiter in Kerz / Cârța: Campingplatz auf der Str. Prundului 311, Tel. 0723-186.343 (deutsch- und englischsprachig).
c.) 11 km weiter in Marpod: Pensiunea Harbach *** - zwischen Dorf und Kreisstraße / Tel. 0741-311.123 (Frau Alexandra Oltenacu – spricht Englisch) oder 0269-584.116. Das Gästehaus verfügt über 11 Zimmer mit 19 Schlafplätzen.