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Brădeni / Henndorf / Hégen

Geschichtliches:
In Urkunden wird erstmals im Jahre 1297 eine "terra Heen" erwähnt. Die Schreibweise des Ortsnamens änderte sich im Laufe der Jahrhunderte: 1349 - "Hegun", 1350 - "villa Henndorff", 1353 - "Hegny", 1385 - "Hegen", 1476 - "Heghen", 1504 - "Heendorff", 1886 - "Henndorf". Der Ortsname ist vom althochdeutschen "Hagino"abgeleitet worden.
Henndorf entstand in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts und hatte knapp 100 Bewohner. Um 1410 und 1466 wurden der Kirche weitere Indulgenzien für Herstellungen erteilt, was darauf hinweist, dass sie offenbar ein Wallfahrtsort war, der Leute aus dem Kokeltal, Altland und dem Harbachtal anzog.
Infolge von Schlammablagerungen stieg das Bodenniveau in Henndorf seit 1500 um rund drei Meter, was belegț dass die Kirchenburg und das Dorf durch Überschwemmungen und Versumpfungen viel zu leiden hatten. Aus diesem Grund bauten die Henndorfer ihre Häuser stöckig. Zuerst wurde das Erdgeschoss bewohnt, bis dieses durch Anschwemmung unter die Erde geriet. Dann verlegte man den Wohnraum in den ersten Stock, und das Erdgeschoss wurde fortan als Keller verwendet.
Durch die Wusch, eine Schmalspurbahn, war der Ort von 1898 bis in die sechziger Jahre des 20. Jahrhunderts an das Schienennetz angebunden.
Der aus Henndorf stammende Pfarrer Moldovan wurde später Bischof der orthodoxen Rumänen in den USA. Weitere örtliche Persönlichkeiten: Remulus Brăduleț (Mitglied der Rumänischen Akademie); Ilarion Cocișiu (Komponist und Folkoresammler).

Besichtigungen:
a.) Die Kirchenburg: im Jahre 1300 wurde mit dem Bau einer steinernen Kirche und der dazugehörigen Wehranlage begonnen. Mitte des 14. Jahrhundert wurde der Bau abgeschlossen. 1350 erhält die Andreaskirche von "Henndorff" einen Ablass zum Zwecke ihrer Ausstattung. Es ist dies die älteste erhaltene Urkunde mit der deutschen Form des Ortsnamens.

Sehenswürdigkeiten:
- Gotische Truhen auf dem Dachboden der evangelischen Kirche
- Wasserbrunnen
- Barockkanzel mit Baldachin

b.) Die Orthodoxe Kirche wurde im Jahr 1824 gebaut. Schutzpatron der Kirche ist der Heilige Elias. Die Kirche besitzt eine Glocke von 1811 (eine ähnliche ist nur in Tălmăcel zu finden).

Wanderungen:
a.) Zum Fischteich im Süden des Dorfes (links von der Hauptstrasse in Richtung Agnita)
b.) Im Nachbardorf Țeline (Wanderweg ohne Markierung, entlang alter Pferdewagenwege)

Übernachtung & Essen:
a.) Übernachtungen ohne Frühstück bietet der orthodoxe Pfarrer an: Preot Lazăr Nicu
Tel. 0788-379.658, Haus nr. 27 (hier)
b.) Im Nachbardorf Jakosdorf / Iacobeni (ca. 11 km südwestlich): Gästehaus "Haus der Stille" im früheren Pfarrhaus, rechts von der Kirchenburg. Infos unter Telefon: 0268- 244.250 oder 0269-510.566 / Pater Don Demidoff.