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Alţâna / Alzen / Alcina

Geschichtliches:
Bereits 1291 sind zwei Angehörige der mächtigen Alzner Grafenfamilie Gerendi, Stefan und Gerlach, in einem Kaufvertrag erwähnt. Im 14. - 16. Jh. bemühte sich diese einflußreiche Familie immer wieder um das Königsrichteramt. In zahlreichen Urkunden erscheint das Alzener Grafengeschlecht und erst 1593 endet die Geschichte der Erbgrafen von Alzen. Um 1500 ist der Ort eine freie Gemeinde, die größte des Leschkircher Stuhles mit 80 Wirten, 3 Hirten und einem Schulmeister. Nach jahrelangen Auseinandersetzungen entscheidet im Jahre 1620 die Nationsuniversität daß der Sitz des Stuhlgerichtes in Leschkirch sein soll, und nicht in Alzen.

Besichtigungen:

a.) Die Kirchenburg: Die Kirche war anfangs als dreischiffige romanische Basilika im 13. Jh gebaut worden. 1509 erhielt Alzen von der Siebenrichterklasse 6 Gulden für 6 Faß Kalk, was zur Annahme berechtigt, daß in diesem Jahr der Umbau der Basilika zur Hallenkirche begann. Der Sakralbau ist von einem ovalen Bering umgeben, der in Ost-West-Richtung 75 m, in Nord-Süd – Richtung 62 m misst. In den vier Himmelsrichtungen steht je ein Turm, der Ostturm wurde zum Torturm ausgebaut. Heute sind die Fruchtkammern nicht mehr zu sehen und der Nordturm stürtze 1914 ein.

Erwähnenswert sind vor allem:
- Gedenktafel: in der Südmauer des Chores ist eine Marmortafel angebracht, deren Relief ein Wickelkind darstellt, dessen Köpfchen auf einem Polster ruht, von einer Trauerweide überhangen. 1575 stifteten Jakob und Eufrosina Paleolog zum Gedächtnis ihres hier verstorbenen Töchterchens Despina die Tafel. So ruht denn hier in Alzen ein Abkömmling der griechischen Herscherfamilie Paleolog, die nach dem Fall Konstantinopels 1453, vertrieben wurde und im Laufe eines Jahrhunderts über Kreta, Italien, Deutschland, Polen nach Siebenbürgen gelangte. Jakob Paleolog, ein großer Humanist, der mit den deutschen Reformatoren Fühlung nahm, war vom Klausenburger Reformator Heltai eingeladen worden. Dort überraschte eine Pestepidemie die Familie und vertrieb sie nach Alzen, wo sie wohl bei den Grafen Gerendi zu Gast weilte und ihr Töchterchen verlor. Hier entsteht auch sein Werk „Disputatio scholastica“.
- Orgel: wurde um 1780 von J. Hahn in Hermannstadt gebaut
- Die große, vorreformatorische Glocke mit Inschrift: “o rex glorie veni cum pace“

b.) die Privatsammlung ländlicher Objekte und Werkzeuge: Diese soll später zu einem Dorfmuseum umgewandelt werden; Hauptstrasse nr. 557, Kontakt Ștefan Vaida – Tel. 0742 / 236.557

Wanderungen:
Nach Ghijasa de Jos (Untergesäß) – ca. 7 km / 1,5 Std. – auf Landstrasse
Sehenswert ist dort die kleine orthodoxe Kirche und der Friedhof liegen landschaftlich und baulich sehr prägnant auf einem schmalen Bergsporn in der Ortsmitte. Der Kulturpfad Brukenthal verläuft über den Kirchenhügel und den dahinter liegenden Friedhof Richtung Burgberg (Vurpăr). Kontakt vor Ort: Orthodoxe Kirche, Pfr. Viorel Hoadrea, 0749 814515

Übernachtung & Essen:
a.) Gästehaus / Pension – Str. Unghiul de Sus (ohne Nummer) / Herr Monda Ioan – Tel. 0269/427.145, mobil 0745/837.673
b.) „Essen bei Freunden” – Frau Livia Vaida – Tel. 0742/236. 557 – mit telephonischer Voranmedlung